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Felix Platter-Spital Basel, Schweiz – wörnertraxlerrichter planungsgesellschaft mbH, Frankfurt

Bis zum Sommer 2018 entsteht auf dem Felix Platter-Areal in Basel ein neues Spital für Altersmedizin. Mit der Realisierung des siegreich aus einem zweistufigen Gesamtleistungs-Wettbewerbs hervorgegangenen Projekts der Arbeitsgemeinschaft „ARGE HandinHand“ soll das Spital „in neue Sphären abheben“, so die Worte der Spitalleitung. Das 200 Millionen Franken teure Projekt ist aber auch eines der ersten BIM-Projekte der Schweiz. Unter dem Begriff Building Information Modeling (BIM), wird im Bauwesen weltweit der Weg zur Digitalisierung der Prozesse in Projektierung, Planung, Ausführung und Dokumentation beschritten. Zu erwarten ist, dass es in Zukunft keine Bauprojekte mehr geben wird, die nicht mit BIM geplant werden, so wie es heute praktisch keine Projekte mehr gibt, die mit Tusche gezeichnet werden.

copyright by wörnertraxlerrichter planungsgesellschaft mbH

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Das auf Altersmedizin spezialisierte Felix Platter-Spital ist nach dem Universitätsspital Basel das zweitgrößte Spital der Stadt. Das Unternehmen beschäftigt rund 850 Mitarbeiter und ist seit Januar 2012 verselbständigt. Jedes Jahr werden rund 3000 Patienten behandelt. Doch die im Jahr 1967 erstellten Spitalgebäude genügen den heutigen baulichen und betrieblichen Anforderungen nicht mehr. Im April 2013 publizierte die Bauherrschaft aus diesem Grund einen zweistufigen Gesamtleistungs-Wettbewerb für den „Neubau Felix Platter-Spital, Basel“. Ziel des Gesamtleistungs-Wettbewerbs war ein finanziell tragbarer Spitalneubau, welcher optimale Prozesse erlaubt, wirtschaftliche Betriebs- und Unterhaltskosten generiert, architektonisch hochstehend ist sowie innerhalb des Projektperimeters ein Erweiterungspotenzial ausweist. In der anonym gehaltenen ersten Stufe des Wettbewerbs reichten bis Ende August 2013 insgesamt neun Teams ihre Dossiers ein. Das Beurteilungsgremium bewertete in der Folge die Qualität und Wirtschaftlichkeit der eingereichten Vorschläge und legte der Bauherrschaft diejenigen Projekte vor, die ein gutes Potenzial für die Projektkonkretisierung aufweisen und deren Teams zur Teilnahme an der zweiten Stufe des Wettbewerbs eingeladen werden sollten.

Die Bauherrschaft lud im November 2013 vier Teams zur nächsten Stufe ein. Im Dezember 2014 stellte die Bauherrschaft das Siegerprojekt „HandinHand“ offiziell vor. Hinter dem Neubauprojekt steht ein Konsortium aus schweizerischen und deutschen Firmen. ARGE BAM Swiss AG/ BAM Deutschland AG/ Marti Generalunternehmung AG Bern, dazu  wörnertraxlerrichter planungsgemeinschaft mbh mit Holzer Kobler Architekten, Health  Company Dresden GmbH und club L94 Landschaftsarchitekten GmbH. Am 26. März 2015 hat die ARGE HandinHand alle Unterlagen zu Erlangung der Baubewilligung eingereicht und hoffte, Ende Juli mit den Bauarbeiten zu beginnen. Anlässlich der Präsentation des auserkorenen Siegerprojektes im Dezember 2014 formulierte die Spitalleitung ihre großen Erwartungen an das künftige Spital mit folgenden Worten: „Ich hoffe, das Spital werde mit dem Neubau in neue
Sphären abheben“, so die Aussage von Verwaltungsrat Peter Tschudi. Weiter war die Rede von „Altersmedizin der Zukunft“ und einer „einzigartigen Institution mit Modellcharakter“. Auszeichnen soll sich der Neubau unter anderem durch kurze Wege und auf die Bedürfnisse der Patienten ausgerichtete Räume. „Alte Menschen sind unsere Patienten, für sie planen wir ein attraktives Ambiente“, sagt Spital-Direktorin Ursula Fringer. Der viergeschossige Neubau befindet sich auf einer rund 18.000 Quadratmeter großen Teilfläche des insgesamt 53.000 Quadratmeter umfassenden Spitalareals. Die Zahl der Betten wird gegenüber dem aktuellen Stand um 90 auf 240 reduziert. Vorgesehen sind ausschliesslich Doppelzimmer. Bereits heute gilt das Felix Platter-Spital als führendes universitäres altersmedizinisches Zentrum in der Schweiz.

„Die BIM-Software Allplan Architecture hat das Siegerteam
maßgeblich unterstützt.”
Dirk Hennings, wörnertraxlerrichter planungsgesellschaft mbH

Im Neubau können erstmals alle Leistungen unter einem Dach angeboten werden. Neben der stationären und ambulanten Pflege sowie der Lehre und Forschung mit den drei Standbeinen Kognition, Mobilität und Ernährung werden auch das Basel Mobility Center und die Memory Clinic örtlich im neuen Spital eingebunden sein. Am 1. Juli 2018 soll es nach rund dreijähriger Bauzeit eröffnet werden. Die veranschlagten Kosten inklusive aller Inneneinrichtungen belaufen sich auf 200 Millionen Franken. Davon stehen 80 Millionen Franken als Eigenkapital zur Verfügung, der Rest wird über den Kapitalmarkt finanziert. Die Bauherrschaft hatte sich vorab zum Ziel gesetzt, in der Schweiz ein Spital zu bauen, das mit den vorhandenen beziehungsweise refinanzierbarenFinanzmitteln erstellt und betrieben werden kann. Entsprechend klar waren im
Wettbewerb auch die diesbezüglichen Vorgaben formuliert.

Das Projekt „HandinHand“ besticht einerseits durch die subtile architektonische und städtebauliche Ausformulierung. Es ist ein genaues Passstück im Schnittpunkt von Wohnquartier, öffentlicher Infrastruktur und der ArchitekturIkone des alten Felix Platter-Spitals. Andererseits verspricht das neue Spital eine gute Aufenthaltsqualität für die Patienten mit einem attraktiven Außenbezug. Zwischen Spitalneubau und dem bestehenden Gebäude ist ein öffentlich zugänglicher Park geplant, der auch eine spätere Umnutzung des Areals berücksichtigt. Die Struktur der einzelnen Nutzungseinheiten sowie die Organisation von Pflegestationen und Supportdiensten beziehungsweise Verwaltung ermöglichen eine große Flexibilität für künftige Nutzungsanpassungen. Bei Bedarf könnte der Neubau bereits heute oder zu einem späteren Zeitpunkt problemlos um eine Etage aufgestockt werden. Damit ergäben sich Räumlichkeiten für zwei weitere Stationen mit je 40 Betten. Aber auch das Innenleben des neuen Spitals mit mehr als 1370 Räumen hat das Siegerprojekt mit hoher Flexibilität geplant, um bei möglichen Veränderungen der Ansprüche in den kommenden 30 bis 40 Jahren die erforderlichen Anpassungen auf einfache Weise vornehmen zu können. Was in anderen Ländern bereits gesetzlich vorgeschrieben ist, steht in der Schweiz erst am Anfang: die Digitalisierung der Prozesse in Planung, Ausführung und Betrieb mit Building Information Modeling (BIM). Dieser Begriff wurde vor gut 20 Jahren eingeführt und gilt heute als „Werkzeug“ der Zukunft. BIM hat die Aufgabe, alle Bauinformationen über das Bauwerksmodell und die Teilmodelle zu koordinieren. So kann sich jeder auf die für ihn relevanten Informationen und Darstellungen konzentrieren. Wichtig ist nur, dass alle am Bau Beteiligten mit BIM zusammen arbeiten können und immer auf dem gleichen Informationsstand sind. Der Neubau Felix Platter-Spital zählt zu den ersten BIM-Projekten in der Schweiz. Der Projektleiter des Spitalneubaus, Jean-Luc Perrin, setzt als Vertreter des Bauherrn von Anfang an auf den Einsatz von BIM. Als einer der Pioniere von BIM in der Schweiz bring Perrin den Nutzen einer virtuellen Planung und Bausimulation mit der folgenden Aussage auf den Punkt: „Benutze die Maus statt den Presslufthammer.“ Weiter vertritt er die Meinung, dass BIM für die Projektentwicklung, -realisierung und -dokumentation von (Spital) Bauprojekten heute zwingend erforderlich ist.

Welchen wirtschaftlichen Nutzen BIM bringen kann, zeigt das Beispiel Großbritannien, wo der Einsatz von BIM bei öffentlichen Großprojekten bereits heute Pflicht ist. Gemäß Schätzungen hat die britische Regierung dank BIM bis heute rund zwei Milliarden Euro einsparen können. Zudem konnten zwei Drittel der Projekte termin- und budgetgerecht fertiggestellt werden. Im zweistufigen Gesamtleistungs-Wettbewerb für den Spitalneubau in Basel hat das Siegerteam BAM Swiss und Marti Holding AG gemeinsam mit den federführenden Architekten wörnertraxlerrichter in Arbeitsgemeinschaft mit Holzer Kobler Architekturen die vom Bauherrn definierten Vorgaben an eine Projektumsetzung mit BIM mit Unterstützung der BIM-Software Allplan umgesetzt. Als intelligente und leistungsfähige Plattform ist Allplan die perfekte Grundlage für die erfolgreiche Umsetzung der BIM-Arbeitsmethode. Für die Kommunikation und den Datentransfer mit anderen Softwareprodukten stehen dem Anwender mehr als 50 Dateiformate, darunter auch das für Import und Export zertifizierte Austauschformat IFC (Industry Foundation Class) für den Austausch von 3D-Modellen, zur Verfügung. Dies ermöglicht eine reibungslose, interdisziplinäre Zusammenarbeit von Architekten, Ingenieuren,  Kostenplanern, Bauunternehmern und Facility Managern. Diese Aussage bestätigt auch Dirk Hennings, Geschäftsführer von BIMwelt GmbH. Er hat den BIM-Prozess für das Felix Platter-Spital im Auftrag von wörnertraxlerrichter an vorderster Front begleitet. „Dank dem Einsatz von
Allplan Allfa, der bidirektional mit Allplan verknüpften Softwarelösung für infrastrukturelles und technisches Facility Management, konnten wir die umfangreichen Anforderungen des Bauherrn effizient umsetzen.“ Allplan Allfa ermöglicht die komfortable Verwaltung der Raumattribute sowie eine Kontrolle der zu erwartenden Unterhaltskosten. Die direkte Anbindung an das Facility Management steht ganz im Sinne des Building Lifecycle Management. Denn Informationen über die technische Wartung sowie die Kontrolle der Unterhaltskosten, welche die Baukosten um ein Mehrfaches übersteigen, müssen später über die gesamte Lebensdauer einer Immobilie für alle Beteiligten einfach zugänglich sein.

„Die BIM-Software Allplan Architecture hat das Siegerteam
maßgeblich unterstützt.”
Dirk Hennings, wörnertraxlerrichter planungsgesellschaft mbH

PROJEKTINFORMATIONEN IM ÜBERBLICK

Schwerpunkt:Building Information Modeling
Eingesetze Software: Allplan Architecture und Allplan Allfa
Team HandinHand:
TU: ARGE BAM Swiss AG, Basel / BAM Deutschland AG, Stuttgart (D) / Marti
Generalunternehmung AG, Bern
Architekt: wörnertraxlerrichter planungsgesellschaft mbh, Frankfurt am Main (D)
mit Holzer Kobler Architekturen, Zürich
Spitalplaner: Health Company Dresden GmbH, Dresden (D)
Landschaftsarchitekt: club L94 Landschaftsarchitekten GmbH, Köln (D)
Fachplaner HLKK / Sanitär / Haustechnikkoordination:
Brunner Haustechnik AG, Wallisellen
Fachplaner Elektro / MSRL: enerpeak salzmann ag, Dübendorf
Bauingenieur / Bauphysiker / Verkehrsplaner / Nachhaltigkeit / Brandschutz:
Gruner AG, Basel
Gastroplaner: hpmisteli, Gastrokonzepte, Bern
Medizintechnikplaner:
mtp Planungsgesellschaft für Medizinaltechnik mbH, Frankfurt am Main (D)
BIM-Koordinator: BAM Deutschland AG, Stuttgart (D)
Facility Management: BAM Immobilien-Dienstleistungen GmbH, Stuttgart (D)

© 08.2015 Allplan GmbH, Munich, Germany © V isualisierung: ZVG

Neubau einer Produktionshalle mit Verwaltungsgebäude, Dinslaken – Brüninghoff GmbH & Co. KG

Der Neubau einer Produktionshalle mit angeschlossenem Verwaltungsgebäude für die Firma Hesotec in Dinslaken steht sowohl für das Kerngeschäft – den Gewerbebau – als auch für die individuellen und kreativen Lösungen des Unternehmens Brüninghoff, des Hallenbau-Spezialisten. Hierbei entstand ein vollkommen neuer Betriebsstandort, der Funktionalität und Individualität miteinander verbindet.

coyright by Brüninghoff GmbH & Co. KG

coyright by Brüninghoff GmbH & Co. KG

Die Zielvorgabe des Bauherrn war einen neuen Betriebsstandort mit einer Produktionshalle und einem vorgelagerten Verwaltungsgebäude zu entwickeln, der die Arbeitsabläufe und Produktionsprozesse optimiert. Die Produktionsstätte sollte außerdem mit möglichst wenig Platzaufwand auf demselben Grundstück erweiterbar sein. Ein vorgelagerter Baukörper kommuniziert die Identität der Firma Hesotec nach außen hin Dabei standen Funktionalität aber auch die individuelle Gestaltung und die Bildung einer Corporate Architecture im Vordergrund. Brüninghoff erhielt den Auftrag als Generalunternehmer für die schlüsselfertige Erstellung und Abwicklung des Bauvorhabens.

Das Projekt zeichnet sich durch die heterogene Zusammensetzung aus moderner Hallenkonstruktion und einem scheinbar abgesetzten Verwaltungsgebäude als Kopf des Ensembles aus. Das markante Merkmal dieses Gebäudeteils bilden zwei zueinander versetzte Ebenen. Dadurch entsteht bei dem Obergeschoss eine Auskragung in zwei Richtungen von über einem Meter, welche besondere Anforderungen an die Konstruktion und die Ausführungsplanung stellten. Diese Herausforderungen setzte Brüninghoff durch eine detaillierte Konstruktionsplanung im Bereich der Auskragung um. In mehreren Fassaden- und Schnittansichten wurden die genaue Lage und die Größen der Fassadenplatten im Zusammenhang mit großflächigen Fensterelementen geplant und für die Ausführung vorbereitet.
Mit der Software von Allplan konnte das Büro während des Planungsprozesses, optimal auf die Wünsche des Bauherrn reagieren. Das intelligente Gebäudemodell ermöglichte es den Planern in der Entwurfsphase, zusammen mit dem Bauherrn die Fassadengestaltung und die Formung der Gebäudekubatur zu visualisieren und weiterzuentwickeln. Allplan bietet eine Vielzahl an Möglichkeiten für eine detaillierte Ausführungsplanung. So konnten die Architekten und Ingenieure die Arbeit der Konstrukteure auf der Baustelle erleichtern. Dadurch konnte ein reibungsloser Bauablauf gewährleistet werden. Eine exakte Planung verschiedener Konstruktionsdetails wie Anschlüsse, Durchdringungen und Bewehrungen optimierte bereits in der Planungsphase kritische Punkte der Konstruktion.

Seit 1974 gehört die Brüninghoff GmbH & Co. KG, mit Hauptsitz in Heiden (Münsterland) zu den führenden Hallenbau-Spezialisten in Deutschland. Das Familienunternehmen ist spezialisiert auf die Produktion von vorgefertigten Bauelementen aus Beton, Stahl, Holz und Aluminium sowie auf die Konzeption, Planung und schlüsselfertige Ausführung von Bauprojekten. 365 Mitarbeiter in vier Niederlassungen (Heiden, Hamburg, Niemberg, Villingen-Schwenningen) realisieren europaweit 160 Bauprojekte im Jahr. „Für unsere Bauherren entwickeln wir ein funktionales und persönliches Konzept welches an die besonderen betrieblichen Anforderungen und Wünsche angepasst ist.“ beschreibt Geschäftsführer Frank Steffens einen Grundsatz des Unternehmens. Dies gilt sowohl für moderne, anspruchsvolle Hallenkonstruktionen als auch für Büro- und Verwaltungsimmobilien und Spezialbauten wie Kindertagesstätten, Freizeitanlagen und Flughafenterminals.

„Der Vorteil von Allplan liegt aus meiner Sicht in der Durchgängigkeit der Software und der Vernetzung einzelner Planungsdisziplinen.“
Frank Steffens, Geschäftsführer Brüninghoff GmbH & Co. KG

Der Fokus bei der Brüninghoff GmbH & Co. KG wird in den nächsten Jahren verstärkt auf der Planungsmethode des Building Information Modeling liegen. Hierbei vertraut das Unternehmen auf die Software von Allplan. Sie ermöglicht es dem Unternehmen individuelle Lösungen zu finden und die Projekte von den ersten Skizzen bis hin zur Ausführungsplanung in nur einer einzigen Software immer weiter zu detaillieren und anzupassen.

PROJEKTINFORMATIONEN IM ÜBERBLICK
Schwerpunkt: Architektur
Eingesetzte Software: Allplan Architektur
Projektdaten:
Bauherr: Hesotec GmbH, Dinslaken
Baubeginn: 30.03.2011
Fertigstellung: 30.12.2011
BGF/Nutzfläche: 2653 m² / 2823 m²
Gesamtkosten: 1.500.000 €

Klinikum Offenbach – WTR wörner traxler richter, Frankfurt

Disziplinierter Bau mit Poesie. Klinikum Offenbach, Deutschland

copyright Klinikum Offenbach bei wtr wörner traxler richter

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Das Büro „wörner traxler richter“ blickt auf eine über 40-jährige Tradition zurück. In dieser Zeit spezialisierte sich das Unternehmen auf Gesundheits-, Universitäts- und Sozialbauten. WTR vertraut dabei in allen Leistungsphasen seiner Projekte auf die Stärke der BIM-Software
Allplan. Das 1974 eröffnete Klinikum Offenbach war ein Zweckbau: praktisch, funktional und seinerzeit modern. Durch notwendige Zu- und Weiterbauten entstand im Laufe der Jahre jedoch eine ungeordnete, unübersichtliche und fast abweisende städtebauliche Struktur. Zwar ist auch der Neubau in erster Linie ein Gebäude, das sich an Arbeitsfunktionen und Arbeitsprozessen ausrichtet. Und doch ist er viel mehr: ein disziplinierter Bau ohne Pathos, aber nicht ohne Poesie. Das neue Klinikum Offenbach ist das modernste im Rhein-Main-Gebiet
und bietet Unterbringung und Behandlung nach neuesten medizinischen Standards. Optimierte Gebäudestrukturen, kräftige Farben, anspruchsvolle Lichtlösungen und ein intelligentes Orientierungskonzept: damit stellt sich das Gebäude für Gesundheit und Pflege den gestiegenen Anforderungen an moderne medizinische Versorgungstellen.

Download Anwenderbericht WTR

Neben dem für ein so komplexes Projekt kleinen Budget gab es außerordentlich viele Randbedingungen zu berücksichtigen. Dazu zählten die geringe Größe des Bauplatzes und die städtebauliche Situation. Das Haus wurde individuell für die Stadt Offenbach, ihre Bewohner und das konkrete Gelände, auf dem es errichtet wurde, entwickelt. Es ist die architektonische Antwort auf eine enorme Dichte von Anforderungen und Bedürfnissen. Die optisch harmonische Verbindung des Neubaus mit einem zu erhaltenden historischen Gebäude war eine weitere Aufgabe, die gelöst werden musste, modern und mit Blick auf das vorhandene Budget. Dies geschah durch die besondere Rottonpalette der Neubaufassade. Sie bildet das farbliche Surrogat zum Altbau, der aus rötlichem Klinker besteht. Mit einer Nutzfläche von über 29.000 m² und einer Geschossfläche von knapp 60.000 m² bietet der Neubau des Offenbacher Klinikums Platz für sechs Kompetenzzentren, die Pfl ege-, Intensivpfl ege-, Operations-, Untersuchungs- und Behandlungsbereiche sowie eine zentrale Betriebstechnik. Der wandlungsfähige Grundriss bietet Flexibilität für sich ändernde Arbeitsabläufe, kurze Wege für Patienten, Mitarbeiter und Besucher. Selbst baulich kann sich das massive Gebäude der Zukunft anpassen und gegebenenfalls noch um einen „Zinken“ links und rechts des Kammrückens erweitert werden. Im öffentlichen Bereich befinden sich die offene Eingangshalle, eine Cafeteria über zwei Ebenen, die Shoppingmeile, eine Kapelle und ein muslimischer Gebetsraum. Im Sockel befinden sich die Operationsbereiche und die Diagnostik. Auf diesen Sockel aufgesetzt sind die Pflegestationen mit 724 Betten und den dazugehörigen Diensträumen. Bei der Gestaltung der frei zugänglichen Verkehrszonen des Neubaus sind warme Farben und viel Licht von zentraler Bedeutung gewesen. Die Fassade strahlt lebendige Freundlichkeit aus und leuchtet in kräftigen Rottönen. Durch ihre hohe Transparenz erzeugt sie Leichtigkeit, Lichtfülle und Farbigkeit. In der zweigeschossigen Eingangshalle, die jeder Besucher durch den Haupteingang betritt, unterstützt ein harmonisches Lichtkonzept eine schnelle Orientierung. Das warme Rot des Bodens strahlt an die weißen Wand- und Deckenelemente. Ein speziell konzipiertes Wegeleitsystem mit attraktiven Farb- und Musterakzenten hilft Patienten und Besuchern, schnell die gewünschte Abteilung oder Station zu finden.Orientierung und Führung im großen Haus bieten auch die vielfachen Blickbeziehungen zwischen den unterschiedlichen Gebäudeteilen und verschiedenfarbig gestaltete unterschiedlich angelegte Innenhöfe in den Farbthemen Rot, Gelb und Grün, die abhängig von Tages- und Jahreszeit immer neue Farbspiele bieten. Die Architektur des Neubaus erlaubt darüber hinaus über die an vielen Stellen bewusst geöffnete Fassade die Aussicht auf die umliegenden Stadtviertel und deren optische Einbindung in die städtebauliche Gesamtsituation.

»»Die intensive Kundenbeziehung zwischen Architekten und Softwarehersteller führt zu einer kundenorientierten Weiterentwicklung der BIM-Software Allplan.« Dipl. Ing. Dirk Hennings, wörner traxler richter

Schwerpunkt: Architektur
Eingesetzte Software: Allplan Architektur
Projektdaten:Bauherr: Klinikum Offenbach GmbH
Planungsbeginn: 2004
Baubeginn: 2007
Fertigstellung: 2012
BGF/Nutzfläche: 59047m² / 29040m²

Dach Gauben Extrudieren und Achitekturebenen Teil 1

Video Blog Dach

Dach Gauben Extrudieren und Achitekturebenen – TEIL 1

Kurz-Anleitung zum Videotutorial:

  • Importiert die 2D Ansicht oder Schnitt des Dach Gauben
  • Evtl mit Import / PDF importieren, falls ein PDF.
  • Erstellt ein Modellieren / 3D Körper mit den Aussenmassen.
  • Benutzt eine gute 2D Vorlage mit Masslinien für das Abgreifen aus dem 2D für das 3D.
  • Mit der Funktion Zusätzliche Module / Modellieren 3D / Extrudieren könnt Ihr den Körper verformen und schneiden.
  • Benutzt dabei das Extrudieren mit der Polyfläche.
  • Schneidet dann zuerst die Kanten für das Satteldach aus.
  • Zieht dann mit den Hilfpunkten aus dem Grundriss die Bezugsfläche für die Gauben nach oben.
  • Schneidet dann mit Hilfe der Gaubenmasse die aus dem Grundriss die überflüssige Masse der Gaube ab.
  • Kopiert den extrudierten Körper (Dach Gaube) und wandelt den Körper in Archtekturebenen.
  • Mit der Funktion Architektur / Allgemein / Dach / Dachhaut könnt Ihr nun im Grundriss eine Fläche darüber legen, die sich an die Fomr des Daches anpasst!
  • Natürlich passen sich an die Wände an die neue Dach Architekturebenen an.

Weitere Links zu Dach Gauben >>

Ich hoffe, mit diesen Informationen zum Dach konnte ich Euch weiterhelfen, für weitere Fragen oder auch Bestellungen könnt Ihr Euch selbstverständlich gerne wieder an uns wenden. Viel Spass mit Allplan wünscht Euch

Dipl.-Ing. (FH) Frank Will

Fahrradhotel „Der König im Weinberg“ bei Koblenz -Jan Haloschan, Architektur-Masterstudent

Radfahren an der Mosel ist ja eine feine Sache, aber irgendwann sehnt sich vom Rennfahrer bis zum Genießer jeder nach einer Pause. Wenn es nach Jan Haloschan ginge, könnte es die am höchsten Punkt zwischen der Kleinstadt Winningen und Koblenz-Güls geben. Der Architektur-Masterstudent an der Hochschule Koblenz nahm sich nämlich in seiner Bachelorarbeit der Bedürfnisse müder Radelnder an und entwarf mithilfe von Allplan Architecture ein „Bike and Bed“, das sich königlich thronend in den Weinberg einfügt. Dieses Fahrradhotel kann sich nicht nur sehen lassen, es soll es auch. Ein sechsstöckiger Turm mit auffälliger Fassade führt den Veloisten schon von weitem ihr Ziel vor Augen und zeigt ihnen, wie lange sie sich noch abkämpfen müssen.

Copyright by Jan Haloschan Fahradhotel

Copyright by Jan Haloschan Fahradhotel

Der weithin sichtbare Turm ist ab dem ersten Obergeschoss von einer gelochten Vorhangfassade aus Cortenstahlplatten umgeben, unter der sich ein Glaskörper in Pfosten-Riegel-Konstruktion verbirgt. Unter diesem Stahlskelettbau befindet sich ein als Massivbau ausgeführtes Untergeschoss, das sich bis über die andere Seite des Fahrradweges hinaus erstreckt, wo es wieder sichtbar aus dem Hang hervortritt. Im Gegensatz zum Turm soll dieses Volumen hinter die Natur zurücktreten und ist daher in unauffällige Schieferriemchen gekleidet.
Im Turm befinden sich zwischen dem zweiten und sechsten Stock die Gästezimmer mit ein bis zwei Betten und die Sanitärräume. Im ersten Obergeschoss haben Speisesaal und  Selbstbedienungsküche ihren Platz. Empfang, Kiosk und weitere Toiletten liegen im Erdgeschoss. Oberirdisch besitzt das Ganze einen recht einfachen Hostelcharakter. Das ändert sich jedoch, wenn man die „Unterwelt“ betritt. Der Name des Etablissements „Der König im Weinberg“ ließe ja durchaus dionysische Freuden erahnen. Nun fließt zwar im weitgehend
unsichtbaren unterirdischen Teil des „Königs“ nicht unbedingt der Wein. Ein Schlückchen Dolce Vita lässt sich hier aber schon kosten und „feuchtfröhlich“ geht es quasi auch zu. Im Untergeschoss locken nämlich Sauna, Whirlpool und ein Kaminraum. Perfekt, um nach einer langen Radtour zu relaxen. Besonders naturnah und meditativ zeigt sich der Whirlpool. Hier plätschert ein kleiner, vom Weinberg herunterfließender Wasserlauf als Wasserfall durch einen Schacht hinunter. Vom Pool aus kann man wie aus einer Grotte heraus auf die gegenüberliegenden Berge blicken. Wem dieses Zusammenspiel von schmalen Oberlichtern, Schieferverblendstein und Sichtbeton in Kombination mit einem geführten Ausblick bekannt vorkommt, darf seinem Gefühl durchaus trauen: Haloschan ließ sich von Peter Zumthors Therme in Vals inspirieren.

Ein reiner Wellness-Bereich ist das Untergeschoss dann aber auch wieder nicht. Man darf schließlich nicht vergessen, dass in diesem „Bike and Bed“auch Fahrräder einer Unterkunft und etwas Pflege bedürfen. Daher betritt man hier auch per Rampe mit seinem Rad das Gebäude, wo man den Drahtesel augenblicklich im Fahrradkeller abstellen oder in der Werkstatt nebenan die quietschende Kette ölen lassen kann. Nachdem der Entwurf in Form von Handzeichnungen bereits feststand, zeichnete Haloschan zunächst die Grundrisse, Ansichten und Schnitte in Allplan in 2D. Für die Visualisierungen baute er den Entwurf (Innen- und Außenwände, Decken, Öffnungen, Möblierungen) mit 3D-Modulen nach. Die Fensteröffnungen in der Cortenstahl-Fassade entstanden mithilfe des Wand-Moduls. Den 3D-Elementen wurden verschiedene Farben zugewiesen, so dass diesen nach Fertigstellung des digitalen Modells in CINEMA 4D Materialien zugeordnet und die einzelnen Bereiche aus verschiedenen Außen- und Innenperspektiven gerendert werden konnten. Die fertigen Visualisierungen wurden schließlich
mit Grundrissen, Ansichten, Schnitten, Piktogrammen und Texten im Allplan
Planlayout zusammengestellt und abschließend als PDF exportiert.

Seit 2011 studiert Jan Haloschan Architektur an der Hochschule Koblenz. 2013/14 absoliverte er ein Auslandssemester an der Berner Fachhochschule. Dort lernte er im Rahmen zahlreicher Vorträge und eigener wissenschaftlicher Untersuchungen, wie wichtig die Auseinandersetzung und der sensible Umgang mit dem spezifischen Ort für den Entwurfsprozess sind. Seit September 2015 macht er seinen Master an der Hochschule Koblenz. Am architektonischen
Entwerfen reizt ihn insbesondere die ganzheitliche Durchplanung von Bauaufgaben. „Ich bin immer wieder von Architektur beeindruckt, bei der von der städtebaulichen Fügung über das äußere Erscheinungsbild und der Raumabfolge bis hin zu den Details wie Materialwahl, Lichteinfall und Möblierung ein harmonisches Zusammenspiel entsteht“, so Haloschan. Indes besitzt er eine klare Vision dessen, was Architektur zu leisten hat: „Ziel eines jeden Entwurfs
sollte es sein, den umbauten Räumen sowie den Freiräumen eine Atmosphäre einzuhauchen, die die Menschen gesund und glücklich macht.“

„Dank Allplan Architecture war es mir möglich, die zunächst skizzenhafte Entwurfsidee maßstäblich weiterzuentwickeln sowie ein detailliertes 3D-Modell zu erstellen, um
die Proportionen zu überprüfen und dem gewünschten Erscheinungsbild anzupassen.“
Jan Haloschan, Architektur-Masterstudent

03.2016 Allplan GmbH, Munich, Germany; © Projekt: „Byke & Bed“ am Moselradweg – Der König im Weinberg; Copyright: Jan Haloschan